mercoledì 7 maggio 2014

       AUF DEN SPUREN DER BRIXNER    VERGANGENHEIT

         Genau hinschauen und eine kleine Zeitreise geniessen



Brixen ist in den letzten Jahren äußerst modern geworden. Die Altstadt ist zum Prachtstück herausgeputzt worden, alles sieht so aus, als ob man sich in einer Modellandschaft bewegen würde. Dennoch überleben einige interessante Zeitzeugen an mehr als einem Ort mitten in der Stadt, anhand derer man Schlüsse über die Vergangenheit ziehen kann.

Diese Überreste einer nie wiederkehrenden Zeit sind, solange sie noch „überleben“, einen kleinen Bericht wert. Einen Bericht der in einer gewissen Weise ein „Museum“ auf dem Bildschirm sein will, oder eben eine Anregung durch diese schöne Stadt zu streifen und nach vergangenen Tagen zu forschen.

Erfolg hat man hierbei nur wenn man es vermag genau hinzuschauen, Details ausfindig zu machen. Dies wiederum kann man nur dann, wenn man erstens die notwendige Muse aufbringt und sich zweitens darüber bewusst wird welchen historischen Wert auch noch so unscheinbare Relikte aus den Jahrzehnten/Jahrhunderten besitzen.

Geht man durch die Brixner Innenstadt kann man zum Beispiel alte Haustüren beobachten, welche den charakteristischen alt-Österreichischen Briefkasten mit der Aufschrift „Briefe und Zeitungen“ immer noch stolz tragen. Ich habe hiervon drei gefunden, jedoch ist es nicht ausgeschlossen dass man noch so einige Exemplare ausfidig machen kann.





 





Spätere Briefkästen, aus der Zeit des Faschismus finden sich in Brixen nicht so häufig wie in anderen Südtiroler Städten und Dörfern. Die Aufschrift „Regie Poste“ (Königliche Post“) ist in Brixen nur noch ein mal zu lesen. Dafür scheint das alte GIL Gebäude, Baujahr 1938, allen Veränderungen zu trotzen.






Alte Klingeln, alte Stomstecker an den Wänden, wie auch gewisse alte Schilder aus den fünfziger bis sechziger-Jahren erzählen einsam von einer Geschichte die fast keiner mehr in Erinnerung hat. Dabei meine ich die Zeit als Breixens Altstadt ein reges Verkehrsleben hatte, und der Domplatz ein grosser Parkplatz war. Autos wie die kleinen FIAT 600er hatten es sicherlich leicht sich in enge Gassen einzuschleusen, daher sehen wir an manchen heute für den Verkehr undenkbaren Ecken immer noch Verbotsschilder, die keiner mehr braucht.

Im Durchgang des alten Schlachthofes hängt eine Lampe die mit aller Wahrscheinlichkeit hundert oder mehr Jahre alt ist. Diejenigen die hier höchstwahrscheinlich recht regelmässig die Glühbirne austauschen sind sich vielleicht nichteinmal zur Gänze darüber im klaren, dass diese Lampe die letzte der ersten, alten Brixner Stadtbeleuchtung ist, und damit wahrschinlich aus dem Vorletzten Jahrhundert stammt.



Nicht zu vergessen ist das Areal hinder dem Hotel GOLDENES KREUZ. Der alte Laden ist wohl seit den 70er Jahren nicht mehr „im Dienst“ und wurde kürzlich bedeckt. Daneben stehen in einem surrealen Ambiente noch zwei Weinfässer aus den zwanziger Jahren.










 



In der Fallmerayerstrasse kann man noch an einer Hauswand eine verblichene Firmeninschrift lesen, die von Zeiten erzählt, als offensichtlich in Brixen ein gewisser Michael Hofer mit kirchlichen Kunstobjekten handelte. Dies ist bis 1914 und früher zurückzudatieren.





 

Geht man schliesslich weiter Richtung Bahnhof (auf dem eine enorme Sammlung von Gegenständen aus allen Epochen zu finden ist) findet man alte Geländer welche die ganze ehemalige Prinz-Eugen Strasse delimitieren. Auf manchen ist noch klar der KK- Herteller aus Wien zu erkennen, genauso wie man witzigerweise an den Metallbalken auf der Adlerbrücke erkennen kann, dass sie wie aus einem Modellbausatz heraus zusammengestellt wurden. In jedem Balken ist irgendwo eine winzige Nummer eingraviert. Nur das geschulte und geduldige Auge findet diese Inschriften.. Mit der Genugtuung zu wissen, dass seit der Fertigstellund des Bauwerkes wohl sehr wenige Menschen noch irgendein Mal auf diese einst so wichtigen Symbole geschaut haben.



Viel Glück beim Auskundschaften einer Stadt, die wohl mit Sicherheit viel mehr Geheimnisse in sich trägt als dies ein normaler Tourist oder gar langeingesessene Einwohner zu denken vermag !

Gian - Carlo Evangelisti