TRABANT 1/24 VON REVELL
BAUZEIT : 1 ABEND
Ein komplexeres Modell an einem einzigen Abend komplett und präzise zusammenzubauen. Diese Idee reizte mich schon länger. Daher eignete ich mir ein Modell-Kit von Revell an, dass ich schon länger im Visier hatte. Der TRABANT 1/24 grinste mich mit seinen Kulleraugen zwischen den Regalen derart an dass ich mich entschied ihn sogleich mitzunehmen und ihn aus seiner Zerstückelten Situation durch etwas Geschick und Kleister zu befreien und ihn in original DDR-Schlumpfblau wieder aufleben zu lassen.
Die Schachtel enthält viele Plastikteile, alle in Schneeweiss ( Fensterscheiben und Scheinwerfer ausgeschlossen). Das bedeutet, SPRITZEN. Dazu hole ich mir geschwind bei OBI eine schöne blaue Spraydose und lege sogleich los.......
Leider muss ich feststellen, dass das weisse Plastik nicht unbedingt gut auf die Lackierung reagiert. An gewissen Stellen bilden sich eigenartige Farb-resistente Inselchen. Zu spät. Die Farbe haftet schon, doch leider nicht an den blöden Blasen die sich gebildet haben. Daher feile ich mit einem harten Schwamm die ganze schiefgelaufene Kreation wieder Richtung Originalzustand. Die Reibung schleift das Material hervorrarend ab, beim zweiten Lackierungsversuch haftet der Lack perfekt. Ein kleines Erfolgserlebnis dass mich sogleich motiviert, mich den anderen Teilchen und ihrer Färbung zuzuwenden.
Dazu spritze ich erst einmal geschwind alle Teile in einheitlichem Chrom/Silber. Dies dient dazu, dann alle andersfarbigen, kleineren Teile mit dem Pinsel gemütlich nachzufärben, während die vielen anderen "Metallkomponenten" somit einfach nur noch zusammengeklebt werden müssen.
Mit verschiedenen Revell-Farben bekommen nun auch die Scheinwerfer und Blinker ihre korrekte Tönung, welche ich natürlich auf deren Hinterseite vornehme damit man von Aussen nur eine glasige Tönung erkennt.
* Vorsicht ist geboten, wenn man ein Modell so schnell zusammenbauen möchte, da der Klebstoff sich gerne schnell mit der Farbe vermischt, diese auflösst und gleichzeitig leicht das darunterliegende Plastik regelrecht auflöst. Daher empfehle ich, sowenig Kleber wie möglich zu verwenden!
Es
folgen die einzelnen Motor-Teile, welche in ihrer Komplexität extrem
anregend auf den Modellbauer wirken. Diese Teile müssen unbedingt
mit Hilfe der Bauanleitung zusammengesetz werden, da man zwar bei
jedem Bausatz recht kreativ vorgehen kann, sich aber bei Gottes
Willen nicht anmassen sollte, einen Motor im Kit-bashing-stil
zusammenzubauen. Er soll ja echt wirken und (wenigstens in der
Betrachter-Phantasie) auch laufen können...
Bei der Zusammensetzung des Innenraumes geht es glücklicherweise gemütlicher zu...
Das Einzige worauf man hierbei wirklich achten sollte, ist die korrekte Positionierung der Einzelteile, da bei einem oberflächlichen Schiefbau später die Karosserie nicht mehr einwandfrei auf das Chassis passt. Das Armaturenbrett z.B. muss von innen korrekt an der Windschutzscheibe liegen, sobald das Modell einmal fertiggestellt ist.
Es
sind nun vier Stunden vergangen, und das Modell kann sich langsam
sehen lassen. Aus vielen kleinen weissen Teilen hat sich eine recht
akzeptable Struktur entwickelt die noch verfeinert werden muss. Die
Karosserie passt perfekt auf die Basis, doch muss ich die Motorhaube
etwas mit der Feile bearbeiten, damit sie sich auch korrekt öffnet
und schliesst.
Nachdem auch einzelne kleine Chrom-Teile ohne kleckern angebracht werden, hat der Trabi nun auch tolle Rückspiegel, und metallische Verzierungen hier und da.... die Gefahr, hierbei alles zu ruinieren ist EXTREM hoch. Die Verfeinerung kann so gefährlich sein, dass duch z.B. Klebstoff an den Fingern Flecken und Lackauflösungen entstehen, die in einem Schlag die ganze vorhergehende Arbeit rückfällig machen können.
Zum Glück ging es in meinem Fall etwas bessen und der Trabi kann nun nach entprechend aufmerksamer DECAL - Anbringung seine Fahrt wieder aufnehmen..... oder halt eben wenigstens ordentlich dastehen....
Der Abend ist jedenfalls ohne Langeweile vergangen und nun auch zu einem kleinen Artikel geworden.....
Jedenfalls ist es nun bewiesen....... Modellbau geht auch schneller !